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21.02.2020

Internationaler Tag der Muttersprache und warum unser persönlicher Umgang mit Sprache uns sympathisch machen kann

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Für den 21.02. hat die UNESCO seit dem Jahr 2000 den Internationalen Tag der Muttersprache ausgerufen. Dieser jährliche Gedenktag soll vor allem Aufmerksamkeit auf selten gesprochene Sprachen lenken, also Sprachen, die von weniger als 10.000 Menschen gesprochen werden. Dabei werden weltweit mehr als 6000 Sprachen gesprochen, viele davon aber nur noch von sehr wenigen.
Doch Sprache ist einer der wichtigsten Faktoren, wenn es um soziale Beziehungen geht. Sie ist Grundlage für viele sprachliche und kulturelle Traditionen und Schlüssel für gegenseitiges Verständnis und Respekt.

Was gab den Anstoß für einen Tag der Muttersprache?

Anstoß für einen Internationalen Tag der Muttersprache gab ein Konflikt in ehemals Ostpakistan. Dort hatte 1952 die Regierung die Sprache Urdu als allgemeingültige Amtssprache eingeführt. Jedoch sprachen lediglich ca. 3 Prozent der Bevölkerung diese Sprache. Fast die Hälfte der Einwohner Ostpakistans bezeichnete dagegen Bengali als ihre Muttersprache. Es kam zu heftigen Protesten, die schließlich am 21. Februar in einer blutigen Auseinandersetzung gipfelten, bei der leider mehrere Menschen getötet wurden. Letztendlich führte dies zur Gründung Bangladeschs.

Wie wichtig ist unsere Muttersprache?

Der Erwerb unserer Muttersprache ist eigentlich ganz einfach. Immerhin können wir diese allein durch hören und nachahmen bereits im frühen Kindesalter erlernen. Sie ist damit auch ständiger Begleiter im Alltag. Sprachliche Vorbilder – egal, ob dies unsere Eltern, Lehrer, Freunde oder auch Arbeitskollegen sind – haben einen starken Einfluss auf unseren Spracherwerb, aber auch auf die Sprachnutzung. Das äußert sich z.B. in der Übernahme von grammatikalischen Fehlern oder Anglizismen, aber auch im Dialekt.

Was ist die am meisten gesprochene Sprache der Welt?

Um uns auf internationalem Parkett zu verständigen, wird oft die englische Sprache bemüht. Wer Englisch nicht als Muttersprache hat, lernt es meistens als Fremdsprache in der Schule. Aber die am meisten gesprochene Muttersprache ist es damit nicht – Englisch landet sogar nur auf Platz 3. Damit wird es auf Platz 2 von Spanisch überholt und auf Platz 1 landet die von mehr als 1 Milliarde Muttersprachlern gesprochene Sprache: Chinesisch (Mandarin).

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Sprachen entwickeln und verändern sich

Wenn ich mir meine eigene Muttersprache – Deutsch – so anschaue, dann kann man, denke ich, sehr gut erkennen, dass sie von vielen anderen Sprachen beeinflusst wurde. Egal ob z.B. Griechisch, Latein oder Englisch, man findet ganz viele Wortentwicklungen oder -übernahmen im deutschen Sprachgebrauch. Vor einigen Jahren war die Diskussion, ob wir im Deutschen einfach zu viele Anglizismen verwenden, sehr groß. Die Bemühungen einiger Medien, auf Anglizismen zu verzichten und stattdessen ein deutsches Wort dafür zu finden, arteten bisweilen in abenteuerliche Wortschöpfungen aus. Weil wir manchmal einfach kein Wortpendant haben, das das Gleiche in nur einem deutschen Wort beschreibt.
Aber auch Schreibweisen haben sich aufgrund von Rechtschreibreformen verändert. Im Chinesischen gab es das übrigens auch: in den 1950er Jahren hat man in Festlandchina, Malaysia und Singapur auf die so genannten Kurzzeichen umgestellt, eine vereinfachte Version der traditionellen Langzeichen. Das macht es für mich allerdings nicht wirklich einfacher, die Schriftzeichen zu lernen.

Dialekt gehört dazu

In meinen Präsentationstrainings werde ich oft gefragt, wie schlimm es ist, wenn man kein reines Hochdeutsch spricht. Meine Antwort: „Gar nicht schlimm!“
Dialekt ist Ausdruck unserer lokalen Kultur sowie unserer Traditionen und prägt uns in vielerlei Hinsicht. Er ist Teil Ihrer Persönlichkeit und lässt sich nicht einfach abschütteln. Trotzdem lernen immer noch viele in Schule, Workshop oder aus Büchern, dass Reden und Präsentationen möglichst in einwandfreiem Hochdeutsch zu halten seien.
In meinen Augen führt das nur zu noch mehr Unsicherheit. Sie müssen sich nicht verbiegen. Die Situation „Rede“, „Vortrag“ oder „Präsentation“ ist für viele schon aufregend genug. Sich dann auch noch darauf zu konzentrieren, Hochdeutsch zu sprechen, ist eine zusätzliche Hürde. Natürlich sollte man Sie verstehen, tiefstes Niederbayerisch oder höchstes Platt sind deshalb tabu. Aber man darf die lokale Färbung – bei mir z.B. ein fränkisch-weiches „t“ oder „p“ - ruhig heraushören.

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Es gibt ein wunderbares Sprichwort von Johann Wolfgang von Goethe: „Beim Dialekt fängt die gesprochene Sprache an“. Deshalb gebe auch ich den Tipp: stehen Sie zu Ihren sprachlichen Wurzeln. Das macht Sie nahbar und sympathisch. Außerdem führt ein leichter Dialekt oft auch dazu, dass Ihnen Ihr Publikum noch ein bisschen genauer zuhört. Man will herausfinden, wo Sie herkommen und ist vielleicht auch froh ein bisschen Abwechslung zu hören. Aber im Grunde geht es vor allem darum, dass Sie als Persönlichkeit überzeugen können und das hängt oft davon ab, wie Sie mit Ihrer Sprache umgehen, weniger von der Aussprache. Also: bleiben Sie, was Ihre Sprache betrifft, entspannt.

Admin - 14:37 @ interkulturelle Kompetenz, Personal- und Organisationsentwicklung | Kommentar hinzufügen

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